
Im Jahr 2017 hat die Beauftragte für Kultur und Medien der Bundesregierung das Projekt Museum 4.0 ins Leben gerufen. Ziel dieses Projektes ist es, Menschen auf das Museum als Erkenntnis und Erlebnisraum neugierig zu machen, die Auseinandersetzung mit musealen Themen zu fördern sowie Möglichkeiten für aktive Teilhabe zu schaffen.
Die Forderung, auf die Bedürfnisse nach einer umfassenden Digitalisierung unserer Kultur und Gesellschaft zu reagieren, macht in der heutigen Zeit auch vor den Museen keinen Halt. So versuchen die Einrichtungen, den Museumsbesuch durch mediale Angebote insbesondere auch für jüngere Besucher interessanter zu gestalten. Vor allem Heranwachsende finden den Weg in ein Museum oftmals nur durch schulische Pflichtveranstaltungen oder durch Ausflüge mit ihrer Familie. Umfragen zufolge erscheint ein Museumsbesuch vielen jungen Besuchern als langweilig und zu passiv. Auch ältere Menschen haben immer seltener eine Beziehung zu Museen. Das Ziel unseres Projektes ist es, die Besucherentwicklung durch den Einsatz digitaler Wissensmedien im Museum zu fördern und den Besuch durch partizipative Ausstellungselemente attraktiv und zeitgemäß zu gestalten. Realisiert wurde das Konzept in Kooperation mit dem Mittelrhein-Museum Kobenz.
Das Nachstellen populärer Kunstwerke war besonders gegen Ende des 18. Jahrhunderts sehr beliebt. Die Idee, Gesten und Posen in Kunstwerken dargestellter Figuren nachzuahmen, wird im aktuellen Projekt aufgegriffen und mit Hilfe digitaler Technologien auf eine neue Ebene befördert. Ein vergleichbares Projekt wurde bereits vor einigen Jahren unter dem Titel Strike A Pose im Cleveland Museum of Art realisiert und mehrfach ausgezeichnet. Die Besucher stellen auch hier Posen nach, die ihnen auf einem großformatigen Bildschirm oder in einer Projektion präsentiert werden. Neben diesem Referenzbild sehen sie ihre eigene Pose. Im direkten Vergleich können sie ihre Körperhaltung dem Original entsprechend anpassen. Mit der Möglichkeit, im richtigen Moment einen Schnappschuss seiner Inszenierung zu machen, greift unser Projekt zusätzlich das heute überaus beliebte Erstellen von Selfies auf. Der Besucher fotografiert sich in der ausgewählten Pose und erhält dieses Foto samt Hintergrundinformationen zum Original und Kontaktinformationen zum Erlebnisort Museum zu seiner freien Verfügung. Das Prinzip ist auf Personengruppen bis zu fünf Personen anwendbar, so dass auch mehrfigurige Arrangements zur Auswahl stehen und zu einem vergnüglichen Event einladen, an das sich die Besuchergruppe nicht allein wegen des Erinnerungsfotos gerne erinnern wird.
Die folgenden Bilder vermitteln Eindrücke vom Erfolg der Installation und dem Spaß, den die Nutzer im Rahmen der Koblenzer Nacht der Museen hatten. Vielen Dank für die Unterstützung des Projektes geht an den Direktor des Mittelrheinmuseums Herrn Dr. Matthias von der Bank, an Herr Peter Paul Pisters für die inhaltliche Unterstützung sowie an Herr Hardy für die Bereitstellung der Bildmaterialien.
Entwickelt wurde das Projekt gemeinsam mit den Kommiliton*innen Jan Arenz, Jeldrik Bailer, Jan Faulde, Nicole Fromme, Lars Hörttrich und Johanna Müller.