Vielleicht kennt ihr das von euch. Ihr hattet dieses eine Hobby, diese eine Leidenschaft, die ihr irgendwann aufgegeben habt. Manchmal schwelgt man dann noch in alten Erinnerungen. Ein goldener Pokal, ein altes Trikot, ein Lied in einer Playlist, ein gerahmtes Foto… Jeder hat diesen einen Gegenstand oder diese eine Datei, die einen nostalgisch werden lässt und man hinterfragt sich, warum man eigentlich mit etwas aufgehört hat, mit dem man so viel schöne Erinnerungen verbindet.
Selten sind einem die Gründe sofort bewusst. Damit soll dieser Artikel aufräumen! Denn ich möchte gern mit euch auf Spurensuche nach den Gründen gehen, warum ihr damals aufgehört haben könntet. Ihr erfahrt, was das Ganze mit dem Begriff „Meraki“ zu tun hat und warum es sinnvoll ist, mehr Meraki im Alltag einzubinden.

  1. Meraki bedeutet man selbst zu sein
    Als ich klein war, habe ich leidenschaftlich gerne gemalt. Es hat so viel Spaß gemacht, Dinge, die mich begeistert haben, auf Papier zu bringen, verschiedenste Farben auszuprobieren und anderen meine Bilder zu schenken. Inspiration war kein Problem und egal was herausgekommen ist, ich war immer stolz auf das, was ich gemalt habe. Dann kam die Schule und auf einmal wurden die Themen vorgegeben und jedes Bild wurde auf die Probe gestellt. Zum ersten Mal machte ich mir Gedanken, ob das, worin ich meine ganze Leidenschaft gepackt habe, ausreichen würde. Ich verglich mich immer mehr mit den anderen, die es besser zu können schienen. Nichts war mir mehr gut genug und ich verlor die Lust am Malen.
    Meraki beschreibt die Leidenschaft, die ich vor der Schulzeit hatte. Es bedeutet, eine Tätigkeit voller Hingabe und Liebe zu machen. Seine ungeteilte Aufmerksamkeit auf diese eine Sache zu richten. Vor allem bedeutet Meraki aber eines: Sich selbst treu zu sein. In dem Moment, in dem ich das Malen nicht mehr des Malens Willen gemacht habe, ging der Sinn von Meraki verloren. Schließlich geht es nicht darum etwas zu tun, um von anderem Lob und Anerkennung zu ernten. Bei Meraki ist egal was herauskommt. Meraki bedeutet eben nicht etwas komplett Perfektes zu schaffen. Es ist der Mut, einen Teil von seiner Seele in ein Werk zu stecken, darauf zu blicken und zu sagen: Es wird nicht jedem gefallen, aber es ist gut so wie es ist, weil ich das mit voller Liebe geschafft hab.
  2. Zeit für Meraki
    Natürlich sind es aber auch nicht immer Konkurrenz-, Leistungsdruck oder auch die eigenen oder äußeren Erwartungen, die dazu führen, dass wir Tätigkeiten aufgeben, für die wir früher mal gebrannt haben. Manchmal sind es auch einfach Interessen, die sich verändert haben oder man entwickelt sich weiter. Meraki transferiert sich dann z.B. vom Kicken zum Tanzen oder vom Klavier spielen zum Singen. Problematisch wird es aber, wenn wir dieser Transformation keinen Raum schenken. Häufig fühlen wir uns so von Pflichten vereinnahmt, dass für Meraki keine Zeit mehr bleibt. Dabei hat jeder von uns das Bedürfnis, sein Innerstes nach außen zu tragen, sich in dem was man tut wiederzufinden und sich zu verwirklichen. Häufig erscheint es leichter, sich mit Netflix und Co. abzulenken, als sich mit seinem Inneresten auseinander zu setzen. Aber in jedem von uns steckt Meraki, wir dürfen nur keine Angst haben, ihm eine Chance zu geben.
Meraki – Teil 1

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