Am 23. Januar fand zum zweiten Mal die Veranstaltung „Student meets Economy“ am Campus Landau statt. Hierzu kamen zahlreiche Unternehmensvertreterinnen und -vertreter, um sich den Fragen der Studierenden zu stellen und in den Dialog zu treten. Die Veranstaltung planten und organisierten Studierende des 2-Fach-Bachelor im Rahmen von Schlüsselkompetenzkursen des Kompetenzzentrums für Studium und Beruf (KSB), welches die Veranstaltung mit betreute.

An der Universität Koblenz-Landau gibt es keinen klassischen Career Service, der Kontakte mit Unternehmen aus der Region herstellt. Diese Lücke wird am Campus Landau vom KSB aber auf kreative Weise geschlossen. Informations- und Netzwerkveranstaltungen werden nicht „nur“ angeboten, sie werden gemeinsam mit Studierenden geplant und gestaltet. Durch diese Form der Mitgestaltungsmöglichkeit können diese schon im Studium wichtige Kompetenzen entwickeln und Fähigkeiten entdecken.

In diesem Jahr entstand die Veranstaltung im Rahmen zweier Schlüsselkompetenzkurse , die ihre Ergebnisse am Ende zusammengeführt und somit „Student meets Economy“ auf die Beine gestellt haben. Im Workshop „Veranstaltungsmanagement“ konnten die Studierenden die Perspektive eines Veranstaltungsdienstleisters einnehmen und dadurch hautnah lernen, wie eine solche Veranstaltung professionell vorbereitet und durchgeführt wird. Im Workshop „Herausforderung Arbeitsmarkt“ lag der Schwerpunkt in erster Linie auf den Bereichen Networking, Kommunikation und Selbstvermarktung; Kompetenzen die gerade beim Berufseinstieg eine wichtige Rolle spielen.

Dass das Konzept auch auf der Arbeitgeberseite Anklang fand, wurde schon durch die zahlreichen Vertreterinnen und Vertreter verschiedenster Unternehmen der Region deutlich. Repräsentiert waren Hornbach, die VR Bank Südpfalz, Univativ, die BWGV-Akademie, Ht Services & Consulting, das Pfalzklinikum, akko Personaldienstleistungen, die Anthropos Personalberatung, hrConnectum, Die Rheinpfalz und SINEO. Gemeinsam mit Studierenden und der Geschäftsführerin des KSB Landau, Dr. Irene Lamberz, entstand somit eine spannende Talkrunde rund um das Thema Start und Übergang ins Berufsleben.

Vor der eigentlichen Veranstaltung stellten zwei Studierende aus dem Organisationsteam den anwesenden Unternehmensvertretern die Strukturen der Universität Koblenz-Landau vor und erläuterten in diesem Zuge den Aufbau des 2-Fach-Bachelors. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Studierenden, gaben die anwesenden Arbeitgeber dann spannende Einblicke in ihre Rekrutierungsprozesse. Dabei wurde deutlich, dass es auf Unterschiede und verschiedene Ansprüche der einzelnen Unternehmen ankommt, welche Kriterien bei der Einstellung von Nachwuchskräften angelegt werden. Die Vertreterinnen des speziell an Studenten, Berufsanfänger und Young Professionals adressierten Personalvermittlungsunternehmens univativ GmbH betonten zum Beispiel, dass sie nach sehr vielfältigen Qualifikationen und Personen aus verschiedenen Bereichen suchen. Dass es im Gesundheitsbereich dagegen gerade auch auf fachbezogene Qualifikationen ankomme, verdeutlichte Markus Landherr vom Pfalzklinikum.

Einer Meinung waren sich allerdings alle, dass in der heutigen Zeit, in der sich der Arbeitsmarkt ständig wandelt und neue Herausforderungen bereithält, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, vor allem aber Mut und die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen von elementarer Bedeutung sind. Diese Fähigkeiten schon während der Studienzeit zu testen und auszubauen, rät Felix Hartmann, der selbst in Landau studierte und nun bei der BWGV-Akademie arbeitet, einem Dienstleister für alle Aspekte der beruflichen Qualifizierung von Mitarbeitern und Führungskräften. Er ermutigte die Studierenden, auch mal ihre Komfortzone zu verlassen, durch studentisches Engagement, etwa in Fachschaften und Projekten, Kompetenzen zu entwickeln und über den Tellerrand zu blicken. Dies sei unglaublich wichtig und könne auch noch Spaß machen.

Yves Scheffold von hrConnectum appellierte zudem an die Studierenden, den eigenen Egoismus abzulegen, womit er meinte, den Job nicht nur zu erledigen, sondern sich auch zu fragen, für wen man etwas tut und welcher Mehrwert auch für andere entstehen kann. Auch er betonte die Bedeutung des lebenslangen Lernens und wies darauf hin, dass der Abschluss des Studiums nicht das Ende, sondern der Anfang hierfür sei.

Nie stehen zu bleiben, neugierig und bereit zu sein, sich in immer wieder neue Themen einzuarbeiten, sei im Journalismus schon immer eine Grundbedingung für beruflichen Erfolg gewesen. Junge Menschen, die neugierig und mit offenen Augen durch die Welt gehen, ermutigt Sebastian Böckmann von der Rheinpfalz auch den Weg ins Berufsfeld Journalismus zu erwägen.

Da all diese Anforderungen parallel zum Studium nicht immer einfach zu bewältigen sind und manchmal auch überfordern können, hat das KSB das Projekt NeuStArt ins Leben gerufen. Dr. Irene Lamberz war auch stellvertretend für dieses Projekt anwesend und gab interessante Einblicke. NeuStArt berät Studierende bei Studienzweifeln oder Schwierigkeiten und unterstützt sie dabei, ihren persönlichen Weg zu finden. Dabei wird Hilfestellung z.B. bei der Bewältigung von Studienproblemen, beim Entscheidungsprozess für oder gegen einen Studienausstieg oder beim erfolgreichen Übergang in eine Studien- oder Berufsalternative gegeben.

Wichtig für den erfolgreichen Weg in die Arbeitswelt von morgen, hierbei waren sich alle Anwesenden einig, sind Mut, Leidenschaft und Flexibilität. Studierende sollten sich selbst mehr zutrauen und nicht schon vor der Bewerbung davon auszugehen, keine Chance zu haben. Sie sollten wissen, was ihnen Spaß macht und für wen sie es tun. Und vor allem sollten sie immer bereit sein, sich an neue Gegebenheiten anzupassen und Neues zu lernen. Damit kann jeder und jede den Grundstein für die eigene erfolgreiche und glückliche Zukunft legen. Bei der Klärung dieser Fragen sollten sich Studierende zudem nicht zu sehr hetzen lassen und für soziales Engagement oder außeruniversitären Kompetenzerwerb auch mal ein Semester dranhängen.

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion hatten die Studierenden und die Unternehmensvertreter dann noch die Möglichkeit, sich bei Kaffee und Kuchen kennenzulernen und Netzwerke auf- und auszubauen.

„Es ist schön, zu hören, dass die Kompetenzen, die wir Studierenden vermitteln wollen, auch nach dem Studium von großer Bedeutung sind und auch bei Arbeitgebern großen Anklang finden. Das bestätigt uns natürlich in dem, was wir tun und motiviert uns für die Zukunft “, freut sich auch Dr. Irene Lamberz.

Auch die bei der Planung und Durchführung beteiligten Studierenden freuten sich über die erfolgreiche Veranstaltung und die vielen konstruktiven Einblicke und Tipps der Unternehmensvertreter*innen. Beeindruckt hat sie vor allem der Perspektivwechsel von der reinen Teilnahme an solchen Veranstaltungen hin zur eigenverantwortlichen Mitgestaltung. Diesen Eindruck teilten auch die Kursleiterinnen Christine Klein und Sonja Wambsganss, die den Studierenden bei der Planung und Durchführungen unterstützend zur Seite standen. Gefreut hat sie vor allem, dass die Studierenden diese Herausforderung so erfolgreich gemeistert haben und dadurch ihre Kompetenzen weiterentwickeln konnten.

Bericht: Lisa Gaffney
Bilder: Sven Korz
Mut, Leidenschaft und Flexibilität – so gelingt der Weg in die Arbeitswelt von morgen

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