Einleitende Texte
Die einleitenden Texte lassen sich als Einstieg in die Thematik der Rohstoffkonflikte und ihren Facetten nutzen. Darauf aufbauend folgen die Unterrichtseinheiten, die genauer Situationen einzelner Länder betrachtet.
Klimawandel, Migration und Konflikte am Beispiel Ostafrika
Der Text behandelt potenzielle Zusammenhänge von Klimawandel und Migration sowie Klimawandel als Konfliktursache. Dabei werden diese möglichen Zusammenhänge des Klima-Migration-Konflikt-Gefüges in ihrer Komplexität aufgearbeitet und detailliert dargestellt. Zum besseren Verständnis werden zwei Beispiele aus Ostafrika angeführt. Thematisch bezieht sich das erste Beispiel auf Migration von somalischer Bevölkerung nach Kenia und möglichen Ursachen für diese Migration. Das zweite Beispiel führt mögliche Konfliktursachen gewaltsamer Kämpfe zweier Hirtenvölker in Kenia an. Die Schüler*innen verstehen anhand des Textes, dass Migration und Gewalt selten nur eine einzige Ursache besitzen, sondern multikausal entstehen. Sie erhalten einen Einblick in das komplexe Ursache-Wirkungs-Gefüge von Klima-Migration-Konflikt und verstehen, dass Klimawandel ein Verstärker bereits bestehender problematischer Situationen sein kann.
Autor*in: Janpeter Schilling S. 4-13
Konfliktrohstoffe und Rohstoffkonflikte: Ressourcenreichtum als Ursache für bewaffnete Konflikte
In diesem Text werden Schüler*innen in die Begriffe „Konfliktrohstoffe“ und „Rohstoffkonflikte“ und die Problematik von Ressourcenreichtum eingeführt. Als „Wohlstandsparadox“ oder „Fluch der Ressourcen“ wird das Phänomen beschrieben, dass Länder, in welchen viele natürliche Rohstoffe vorkommen, besonders von wirtschaftlicher und politischer Instabilität betroffen sind. Wirtschaftlich gesehen verdrängt der Rohstoffsektor durch vermehrte Exporte andere Bereiche, wodurch das Land sich nicht weiterentwickeln kann. Zudem entsteht so eine Abhängigkeit von den Exporten und damit von schwankenden Weltmarktpreisen. Auch politisch gesehen birgt Rohstoffreichtum Risiken. So wird die Ausbildung demokratischer Strukturen erschwert, da die Regierung sich stärker aus Export und daher kam aus Steuereinnahmen finanziert und sich so von der Bevölkerung unabhängig machen kann. Dies führt auch vermehrt zu bewaffneten Konflikten in Form von Bürgerkriegen. Den Schüler*innen werden komplexe Verbindungen von wirtschaftlichen, politischen, sozialen und ökologischen Aspekten und deren Problematiken in rohstoffreichen Ländern dargestellt. Zudem werden Lösungsoptionen vorgestellt, welche kritisch hinterfragt werden. Der Text wirft die Frage auf, wie realitätsnahe und wirksame Handlungsmöglichkeiten geschaffen werden können und kann so als Einstieg in die Thematik der Rohstoffe und deren Problematiken genutzt werden.
Thematisch lässt sich der Inhalt dieses Textes mit dem Inhalt der Unterrichtseinheit „Coltanabbau in der Demokratischen Republik Kongo“ verbinden.
Autor*in: Nina Engwicht S. 14-24
Deutschland und Europa als Mitverursacher von Rohstoffproblemen im Globalen Süden
Deutschland ist aktuell eines der wohlhabendsten Länder weltweit. Hinsichtlich der Wirtschaft verfügt Deutschland über ein ausgearbeitetes System, das durch Import von Rohstoffen, deren Weiterverarbeitung im eigenen Land und Export der fertigen Produkte, funktioniert. Auch die Bevölkerung importiert durch den Konsum elektrischer Geräte viele Rohstoffe. Durch die Haltung hinsichtlich Produktionsbedingungen und Menschenrechtsschutz übt Deutschland daher einen großen Einfluss auf die Situation in Entwicklungsländern aus. Thematisiert werden somit internationale Verbindungen hinsichtlich des Handels von Rohstoffen und Auswirkungen des Konsums und Imports von Rohstoffen durch Deutschland auf die Rohstoffexporteure. Den Schüler*innen wird bewusst, dass vor allem afrikanische Länder sich in einer Abhängigkeit von ihren Rohstoffabnehmern befinden. Weiterhin werden politische Bestrebungen beschrieben, die den Ländern Afrikas Entwicklungen ermöglichen soll. Der Fokus liegt auf kritischer Betrachtung der deutschen Politik und Wirtschaft bezüglich des Einflusses auf rohstoffreiche Länder, in welchen häufig Menschenrechte nicht gewahrt werden oder zur Produktion der Rohstoffe Kinderarbeit eingesetzt wird. Weiterhin wirken sich die Produktionsbedingungen meist negativ auf die Umwelt aus. Im Mittelpunkt des Textes steht somit die Überlegung, ob Deutschland eine Mitverantwortung für Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden durch den Einfluss auf Produktionsbedingungen trägt. Dies regt die Schüler*innen zur Diskussion über politische und ökonomische Maßnahmen Deutschlands und zur Selbstreflexion hinsichtlich des eigenen Konsumverhaltens an.
Autor*in: Nico Beckert S. 26-37
Geographie(n) der Gewalt 2020 – Rohstoffkonflikte
Konflikte weisen eine räumliche Dimension, „Gewaltoffene Räume“, aber auch eine soziale Ordnung der Angst auf. Politische und soziale Aspekte geraten hier in den Vordergrund, die Gesellschaften beeinflussen. Unterteilt wird diese Gewalt in direkte und indirekte physische Gewalt. Durch Terrorismus ist auch Deutschland von dieser Gewalt betroffen. Konfliktursache stellt dabei auch die ungleiche Verteilung von Reichtum dar, die Abhängigkeiten entstehen lässt, in denen den Entwicklungsländern wenig Spielraum bleibt sich aus der misslichen Lage heraus zu entwickeln. Auch wenden Politiker verunsichernde Maßnahmen an, um ihre Ziele durchzusetzen. Rohstoffe bilden eine wesentliche Grundlage für zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten aller Länder, die zu Handelskonflikten führen werden, in die auch die Entwicklungs- und Schwellenländer hineingezogen werden könnten.
Der Text geht des Weiteren auf die pädagogische Zielsetzung der Unterrichtsmaterialien und Schulrelevanz ein. Damit wird ein Überblick hergestellt über die Vorgehensweise der Erarbeitung der Materialien und Einbettung dieser in den Unterricht.
Autor*in: Volker Wilhelmi S. 38-43