Wir lieben Koblenz! Aber was genau wollen wir mit unserem Projekt erreichen?

WAS?

Unser Forschungsprojekt verfolgt folgende Fragestellungen:

  1. Wo sind die von Studierenden häufig frequentierten Orte in Koblenz (studentische "Hotspots") und um welche (kulturelle) Orte handelt es sich dabei?
  2. Haben studentische Pendler Berührungspunkte mit innerstädtischen Angeboten?
  3. Gibt es sozialstrukturelle Unterschiede zwischen studentischen Bewegungsprofilen?

WIE?

Mit Hilfe einer Applikation für Smartphones können Bewegungsdaten Koblenzer Studierender anonymisiert erhoben und ausgewertet, sowie sogenannte Hotspots identifiziert werden. Weitere Hinweise zur Nutzung der App und deren Installation findet ihr hier.

WER?

Ihr! Wir benötigen für unsere Erhebungsphase möglichst viele Personen, die im Raum Koblenz studieren. Dabei ist es egal, ob ihr dauerhaft in Koblenz wohnt oder pendelt. Zudem können auch andere Studierende, die nicht an der Universität oder Hochschule Koblenz studieren, teilnehmen (WHU, RheinAhrCampus usw.). Als Anreiz und auch als Dankeschön werden wir attraktive Preise unter den Teilnehmer:innen verlosen. Informationen zur Verlosung findet ihr hier.

WIESO?

Wofür führen wir das Projekt durch? Unser Forschungsprojekt soll Hinweise darauf geben, wie die Lebensqualität der Studierenden gefördert und insgesamt die innerstädtische Attraktivität für Studierende erhöht werden kann.

 

 

Warum wird das Projekt durchgeführt?

Betrachtet man die Stadt aus soziologischer Perspektive, so fällt auf, dass die Wohnorte von Angehörigen verschiedener gesellschaftlicher Gruppierungen meist nicht gleich verteilt sind. Viel mehr entstehen oftmals Stadtviertel oder Quartiere, die von einer oder einigen wenigen (sozio-kulturellen) Bevölkerungsgruppen dominiert werden. Konsens innerhalb stadtsoziologischer Diskurse besteht daher in der Feststellung, dass die sozialräumliche Segregation einen wesentlichen Einfluss auf die Reproduktion sozialer Ungleichheit innerhalb der Gesellschaft hat. Aus sozialstruktureller Perspektive lassen sich Angehörige unterschiedlicher sozialer Gruppen (Schichten/Milieus) nicht nur danach unterscheiden, wo sie sich räumlich innerhalb verschiedener urbaner Regionen niederlassen. Die sozialen Gruppen sind dabei selbst ein soziologisches Konstrukt, welches Menschen auf Basis – aus Sicht der Soziologie – wichtiger Merkmale (Bildung, Einkommen, Beruf, Lebensstil, etc.) einer konkreten Gruppe zuordnet. Gerade die Konstruktion des Lebensstils ist für das Forschungsvorhaben zentral. Personen aus unterschiedlichen sozialen Gruppen lassen sich nämlich auch danach unterscheiden, was sie einkaufen, was sie essen und trinken, welche Kleidung sie kaufen und was sie als schön oder hässlich empfinden; selbst die ästhetische Kategorie des „Schönen“ ist schichtspezifisch geprägt.

Exemplarisch soll im Rahmen eines studentischen Lehrforschungsprojektes die ­– auf den ersten Blick als homogen erscheinende – Gruppe der Studierenden in den Blick genommen werden, um diese nach typischen Unterschieden in der Art und Weise zu analysieren, wie sie sich in ihrer städtischen Umwelt bewegen. Gehen sie in die gleichen Geschäfte, wenn sie beispielsweise Lebensmittel einkaufen oder Möbel erwerben wollen? Gehen sie abends oder am Wochenende in dieselben Bars, Kneipen und Clubs? Benutzen sie dieselben Wege, um von A nach B zu kommen? Und gibt es einen Zusammenhang zwischen ihren Bewegungsabläufen und ihrem sozio-strukturellen Hintergrund oder Lebensstil? Das vorliegende Forschungsprojekt knüpft daher an sozialstrukturelle Analysen des studentischen Milieus an und erweitert diese um die Dimension der räumlichen Bewegung.

Wie führen wir das Projekt durch?

Mit Hilfe einer Applikation (App) für Smartphones sollen hierfür die Bewegungsdaten Koblenzer Studierender erhoben werden. Zugleich muss jeder Proband einen Fragebogen zur Erhebung des Lebensstils, des soziostrukturellen Hintergrunds und der Bildungsherkunft ausfüllen. Die so gewonnenen Daten werden selbstverständlich anonymisiert ausgewertet.

Was erwarten wir vom Projekt?

Aus kommunalpolitischer Perspektive ist weniger die soziologische Fragestellung interessant, sondern welche Orte Koblenzer Studierende aufsuchen, um welche (kulturellen) Orte es sich dabei handelt und ob Koblenzer Studierende überhaupt Berührungspunkte mit innerstädtischen Angeboten haben. In Kombination mit qualitativen Beobachtungen sollen die Ergebnisse Hinweise für kommunalpolitische Entscheidungsträger geben, wo sie durch gezielte Maßnahmen die Lebensqualität der Studierenden fördern können und wie insgesamt die innerstädtische Attraktivität für diese Zielgruppe erhöht werden kann.