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Theater(er)leben – Euch gehört die Bühne!

Die Scheinwerfer gehen aus, das Theater ist dunkel. Aufgeregte Kinderstimmen flüstern hinter dem Vorhang: „Pssst, die Mikrofone sind an“. Die Luft ist warm vom Scheinwerferlicht und den vielen Menschen im Raum. Ein erster Schritt auf die Bühne. Gleich geht es los. Ein halbes Jahr Arbeit findet nun seinen Weg auf die Theaterbühne.


Das theaterpädagogische Projekt “Theater(er)leben” wurde 2008 von dem Lehrer und gelernten Toningenieur Kris Jahnke ins Leben gerufen. Sein Ziel: Kindern den Zugang zur Bühne zu ermöglichen, unabhängig von ihrem Erfahrungshintergrund oder ihrem Talent. Bei „Theater(er)leben“ gibt es keine Castings – stattdessen stehen Kreativität, Zusammenarbeit und individuelles Wachstum im Mittelpunkt.

Am Ende eines schmalen, langen Ganges im dritten Stock der Kulturfabrik liegt Studio B – der zentrale Probenraum des Projekts. Auf den ersten Blick handelt es sich nur um einen hellen, leeren Raum. Der zweite Blick offenbart eine Spielwiese, die während der Workshops immer wieder neu genutzt und erfunden wird. Hier werden Ideen geboren, Rollen ausprobiert und Szenen entwickelt. Ein Ort, an dem es nicht darum geht, wer das größte Talent oder die meiste Erfahrung hat. Ein Ort, an dem sich alle kreativ entfalten können.


Neuer Raum, neue Gesichter. Die Kinder nehmen Platz im Stuhlkreis. Nur wenige kennen sich bereits aus vorherigen Kursen. Die meisten kennen sich nicht. Zunächst herrscht Stille in Studio B – eine Mischung aus Aufregung, Spannung und Unsicherheit. Aber die Kursleitung weiß, wie sie die Stimmung auflockern kann. Sie beginnt mit der Begrüßung und einer Vorstellungsrunde. Jedes Kind darf erzählen, welche Rolle es schon immer einmal spielen wollte. Dann brechen erste Spiele das Eis. Eine der ersten Übungen: Sich spiegeln. Zwei Kinder stehen sich gegenüber, eines macht eine Bewegung, das andere spiegelt sie. Was zunächst ungewohnt ist, wird schnell zum gemeinsamen Spiel. Durch das Nachahmen der langsamen Bewegungen kommen sich die Kinder näher, manche blühen auf, andere brauchen Zeit. Aber alle spüren: Hier gibt es kein Richtig oder Falsch. “Welche Geschichte wollt ihr erzählen?” fragt die Kursleitung. Eine Frage, die den Grundstein für die nächsten Wochen legt.



Nach den ersten Tagen des Kennenlernens und der Gruppenstärkung beginnt die inhaltliche Arbeit. Das leere Studio B verwandelt sich dabei in einen kreativen Raum voller Stimmen und Bewegungen. Jede Probe bringt neue Herausforderungen, die Teamgeist erfordern. Ideen sprudeln, werden ausprobiert, wieder verworfen, neu erfunden. Gemeinsam entsteht ein Stück. Es braucht mehrere Proben, bis alle mit dem Stück und ihren Rollen zufrieden sind. Am Ende bedeutet Theater auch immer eines: Warten. Warten, bis man selbst an der Reihe ist. Warten, bis eine Szene klappt. Warten ist eine der Fähigkeiten, die man beim Theater spielen lernt. Eine Lektion in Geduld, aber auch in Respekt vor der Arbeit der anderen. Denn Theater ist nicht nur Bühne, sondern auch Zuhören, Beobachten und Unterstützen.

Und dann ist er da, der Tag, auf den alle gewartet haben. Die Kinder versammeln sich im Theatersaal. Die Kostüme liegen bereit. Requisiten werden vorbereitet. Die Aufregung ist spürbar. Dann werden alle teilnehmenden Kinder in den Theatersaal gerufen. Sie sollen sich an den Händen halten. Gemeinsam stimmen sie sich ein und rufen sie laut: “Wie werden wir sein? Sau gut!”

Die Kinder verschwinden hinter der Bühne. Dann öffnen sich die Türen zum Theatersaal. Eltern, Verwandte und Freunde strömen herein. Der Saal füllt sich, die Stimmung steigt. Als alle sitzen gibt es eine kurze Anmoderation von Jahnke. Dann:

Die Scheinwerfer gehen aus, das Theater ist dunkel. Aufgeregte Kinderstimmen flüstern hinter dem Vorhang: „Pssst, die Mikrofone sind an“. Die Luft ist warm vom Scheinwerferlicht und den vielen Menschen im Raum. Ein erster Schritt auf die Bühne. Gleich geht es los. Ein halbes Jahr Arbeit findet nun seinen Weg auf die Theaterbühne.

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