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Wenn der Weihnachtsmann Verspätung hat

8 Uhr morgens – hunderte Pakete werden aus dem riesigen DHL-Transporter in die Poststation verfrachtet. Deckenhoch stapeln sich die Pakete im Lager und werden von den umherschwirrenden Zustellern abreisefertig gemacht. Die meisten der Pakete sind Weihnachtsgeschenke, die von ihren Empfängern schon sehnsüchtig erwartet werden.

„Blinzelnd blicke ich um mich. Ich bin umgeben von Paketen und Päckchen. Nach einer ruckeligen Fahrt sind wir endlich zum Stillstand gekommen. Eine Ladeklappe öffnet sich und ein Mann in einer schwarz-gelben Jacke fängt an, die Pakete, die ganz vorne stehen, auszuladen. Schon bald bin auch ich an der Reihe. Unsanft werde ich von zwei Händen gepackt und in einen Wagen geworfen. Unter mir sind schon die ganzen anderen Pakete, aber bevor ich mich genauer umsehen kann, bekomme ich einen Schlag auf den Kopf und schon kann ich nur noch braune Pappe um mich herum sehen. Der Wagen setzt sich in Bewegung und bald kann ich auch wieder erkennen, wo ich gelandet bin, und zwar in einem Gebäude, in dem dutzende von Personen in schwarz und gelb gekleidet herumrennen. Ich werde noch ein paar Mal durch die Gegend geworfen, so langsam gewöhne ich mich auch daran, zumal ich auch viel zu sehr damit beschäftigt bin, zu beobachten, was hier alles passiert. Kurz darauf befinde ich mich auch schon im nächsten Wagen und stehe vor einem gelben DHL-Auto, draußen wird es auch schon langsam hell. Ein anderer schwarz-gelb gekleideter Mann hält ein elektronisches Gerät auf meine Oberseite und legt mich in das Hinterteil des Autos. Nachdem alle Pakete ins Auto verfrachtet wurden, geht die Klappe zu und das Auto setzt sich in Bewegung. Ich bin aufgeregt, denn schon bald werde ich endlich bei meinem Empfänger ankommen. Das hoffe ich zumindest. Ich bin ja auch schon lange genug unterwegs. Außerdem habe ich es eilig, weil ich es noch bis zum Heiligabend schaffen muss. Wenn ich es nämlich nicht schaffe, weiß ich, dass mich irgendein enttäuschtes Gesicht empfangen wird und das will ich nicht. Deswegen hoffe ich, dass mein Fahrer mich so schnell wie möglich an mein Ziel bringt.”

“Los geht die Reise!”

 

„Wir sind immer noch unterwegs. Wie lange kann das denn noch dauern? Langsam mache ich mir ernsthafte Sorgen. Ich will doch Freude bereiten und keine Enttäuschung. Von anderen habe ich zwar schon oft gehört, dass es zu solchen Verspätungen kommen kann, ich dachte jedoch nicht, dass das mir passiert. Es ist doch Weihnachten, da muss doch alles klappen! Anscheinend reden mittlerweile auch die Medien ständig darüber, dass der Paketverkehr immer mehr ansteigt und es immer wieder zu Problemen kommt. Dies sorgt überall für Stress. Bei der Deutschen Post oder anderen Paketdiensten, weil sie dafür sorgen müssen, dass alles rechtzeitig ankommt und reibungslos funktioniert und bei den Kunden bzw. Empfängern, weil sie sich Sorgen machen, ob das Paket rechtzeitig ankommt, vor allem zur Weihnachtszeit.”

 

Hier haben wir nun also einen Einblick in den Alltag einer Poststation aus Sicht eines Päckchens erhalten und gesehen, was ihm auf dem langen Weg, den es zurücklegen muss, so durch den Kopf geht. Ob es wohl noch rechtzeitig angekommen ist und seine Empfänger am Weihnachtsabend zum Strahlen bringen konnte?

Zunächst hören wir erst einmal, was Katharina, eine DHL-Kundin, zu dem Thema sagt:

Negative Erfahrung mit einem Paketdienst

Ärger über Twitter

“Die Medien bauschen das auf.”
“Der Paketverkehr zur Weihnachtszeit wurde super abgefedert.”

Hier sind nun also zwei Seiten zu sehen. Aber wer hat Recht? Und wer ist tatsächlich dafür verantwortlich, dass das Paket leider nicht mehr rechtzeitig zu Weihnachten angekommen ist?

Kundin kritisiert Kaufverhalten an Weihnachten.

Ist es insofern überhaupt gerechtfertigt, sofort mit dem Finger auf die Paketdienste zu zeigen? Tragen Kunden, die auf Last Minute Angebote der Onlineanbieter reagieren, nicht ebenfalls dazu bei rechtzeitige Lieferungen zu erschweren? Es könnte durchaus förderlich sein, sein eigenes Kaufverhalten gerade an Feiertagen wie Weihnachten kritisch zu hinterfragen.

“Die Leute bestellen viel mehr als früher.”

Dementsprechend gilt: wer früher und bewusster seine Geschenke kauft und bestellt, der erlebt auch an Weihnachten keine bösen Überraschungen, und muss den Kindern am Ende erklären, warum der Weihnachtsmann sich denn nun verspätet hat.

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