Allgemein

Schwarzes Zelt auf weißem Grund

Pfadfinden im Winter

Schweres Gepäck, klirrende Zähne, kalte Füße. Die Kälte zerrt an den Kräften der Pfadfinder. Sophia versucht ihre gute Laune durch die Kälte nicht beeinträchtigen zu lassen, denn sie ist endlich wieder auf Fahrt. Endlich wieder in der Natur. „Die Schneekothenfahrt ist das Highlight im Pfadfinder Kalender“, sagt Sophia glücklich. Mit ihr haben sich 11 weitere Pfadfinder vom Stamm von Helfenstein aus Koblenz auf den Weg gemacht.


Der Stamm von Helfenstein

Das Wappen des Stamm von Helfenstein

Der BdP Stamm von Helfenstein in Koblenz-Arenberg besteht seit mehr als über 60 Jahren. Anfangs als DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg) gegründet, ist der Stamm 1997 zum BdP (Bund der Pfadfinder und Pfadfinderinnen) gewechselt. Der BdP ist im Gegensatz zu anderen Pfadfinderverbänden nicht konfessionsgebunden und ist in Deutschland der größte interkonfessionelle Pfadfinderverband. Als Teil dieses Verbandes zählt der Stamm von Helfenstein auch zu den internationalen Dachverbänden WOSM (World Organisation of the Scout Movement) und WAGGGS ( World Association of Girl Guides and Girl Scouts). Der Stamm von Helfenstein leistet Jugendarbeit im Sinne der internationalen Pfadfinderbewegung und dem Begründer der Pfadfinderbewegung Robert Baden-Powell.

“Adel verplichtet”

Der inoffizielle Slogan des Stamm von Helfenstein

Der Stamm von Helfenstein hat aktuell mehr als 130 Mitglieder, davon sind ca. 90 Mitglieder im Stammesalltag aktiv. Der Stamm besteht aus drei verschiedenen Stufen: der Wölflingsstufe, der Pfadfinderstufe und der R/R- Stufe. Die Wölflinge leben im Alter von 6-11 Jahren in der sogenannten Meute zusammen, bis sie dann den Stufenübergang zu den Pfadfindern machen, wo sie bis zum 16. Lebensjahr in ihren Sippen zusammen die Pfadfinderei ausleben können. Ab dem Alter von 16 übernimmt man immer mehr Verantwortung und wird Gruppenleiter und gehört somit zu den Ranger/Rover.

Der Stamm von Helfenstein besteht aktuell aus zwei Meuten und sechs Sippen. Diese treffen sich einmal pro Woche zu ihren Meuten- bzw. Sippenstunden im Gruppenraum am Pfarrheim in Arenberg.

https://www.instagram.com/p/Brf-QajA9sq/

Pfadfinden in der Adventszeit

https://www.youtube.com/watch?v=FKzAsy6x9lU

Jedes Jahr in der Adventszeit ist der Stamm von Helfenstein Teil des Lebendigen Adventskalenders, welcher von der Gemeinde organisiert wird. Dieses Adventstürchen wird vom Stamm traditionell an dem Tag gestaltet, an dem das Friedenslicht aus Bethlehem in der Stadt ausgetragen wird. Dies wird nämlich von den Pfadfindern am Nachmittag des Lebendigen Adventskalender im Gottesdienst abgeholt. So können die Dorfbewohner sich nach dem Lebendigen Adventskalender gleich das Friedenslicht mit nach Hause nehmen.

“Wir als Stamm sind schon seit vielen Jahren großer und fester Bestandteil dieser Tradition.”

Der lebendige Adventskalender wird draußen vor der Kirche gefeiert, man singt zusammen Weihnachtslieder und Pfadfinderlieder, es gibt Tee, Glühwein und Plätzchen. Auch die jungen Meuten haben an diesem Tag Programm. Sie treffen sich am Vormittag zur alljährlichen Meutenadventsaktion und backen zusammen Plätzchen, singen Weihnachtslieder und genießen mit den Meutenführern zusammen die besinnliche Vorweihnachtszeit. In diesem Jahr durften die Wölflinge auch erstmals Teil haben an dem Gottesdienst zur Aussendung des Friedenslicht. Der Lebendige Adventskalender lenkt den Stamm und die Gemeinde von dem Weihnachtsstress ab und sorgt dafür das alle besinnlich in die Weihnachtszeit kommen.

Die Adventsaktionen in der Weihnachtszeit

Eine Wanderung in eisigen Temperaturen

https://youtu.be/4ZlXDWm2_9c

Ein festes Event im Pfadfinderkalender ist die alljährliche Schneekothenfahrt. Die Fahrt ist ein festes Element der Pfadfinderbewegung. Man wandert und entdeckt dabei neue Länder und Regionen. Im Rahmen einer sommerlichen Großfahrt entdeckt man hierbei mit seinen Sippen oder Fahrtengruppen, das Ausland und lernt Kultur und Land kennen. Geschlafen wird dabei in einer sogenannten Kothe, einem aus vier Planen bestehendem schwarzen Baumwollzelt. Die Schneekothenfahrt findet im Gegensatz zur Großfahrt jedoch im Winter statt und ist auch im Zeitraum verkürzt.

“Die winterliche Natur zu entdecken und im Schnee wandern zu gehen ist eine neue Erfahrung.”

Während die Großfahrt ins Ausland ca. zwei Wochen andauert, geht die Schneekothenfahrt nur knappe 3-5 Tage. Man bewandert hierbei die unmittelbare, winterliche Region. Abends, wird sich dann nach einem langen Tag in der Kälte, ein Schlafplatz gesucht.Wenn es die Wetterverhältnisse zu lässt und es nicht zu kalt wird, wird auch auf dieser Fahrt in Kothen geschlafen, meist jedoch wird eine Pfadfinderheim oder Gemeinderaum als Schlafplatz gewählt. Ein Highlight der letzten Jahre war die so getaufte “Eishöhlenfahrt”, die Pfadfinder haben den Hunsrück erkunden und sind voll bepackt über die Geierlay-Brücke gewandert. Geschlafen wurde auf der Fahrt stilecht unter anderem in einer verlassenen Schieferhöhle. Es ist nicht verwunderlich, wenn man auf der Schneekothenfahrt täglich 25-30 km am Stück zurücklegt, schließlich schützt die ständige Bewegung vor der eisigen Kälte.

Aufbruch in die Kälte

Das Highlight im Pfadfinderkalender

https://www.youtube.com/watch?v=XgBLGTbylSE&feature=youtu.be

Das Winterlager ist neben dem Pfingstlager im Sommer der wichtigste Termin im Pfadfinderkalender. Traditionell findet dieses an einer der ersten Januarwochenenden statt. Dieses Jahr haben bis zu 80 Personen am Winterlager teilgenommen. Die Suche nach einer Location, wo alle gemütlich beisammen sein konnten, hatte sich demnach als eine große Herausforderung erwiesen. Doch in der Eifel fand sich der perfekte Platz, um die Zelte aufzuschlagen.

“Ich mag das Winterlager ganz gerne. Man lernt sich untereinander viel besser kennen”

Die Lager stehen immer unter verschiedenen Themen, aus der eine Spielgeschichte erfunden wird, welche das ganze Wochenende gestaltet. Dieses Jahr war das Lager rund um das Thema Kreuzfahrt gestaltet. Dazu wurden verschiedene Zelte so gestaltet, dass sie Eigenschaften eines Landes repräsentieren. Für das Land Norwegen wurde ein Zelt kurzerhand in eine Sauna verwandelt. Nachdem man in der Sauna ordentlich geschwitzt hat, ging man im eisigen Bach eine Runde schwimmen. Dazu gab es Lachs vom Lagerfeuer. Abends wurde dann passend zum Thema länderspezifisches Essen angeboten. Für Italien gab es Pasta, für Japan Sushi, oder Wraps im mexikanischen Stil. Zum Frühstück gab es amerikanische Pancakes oder französische Croissants. So war für jeden was passendes dabei.

“Schneeballschlacht und Schneemann-bauen steht natürlich auch auf dem Programm!”

Die Abende werden in gemütlichen Singerunden verbracht, in denen viel gesungen und Spiele gespielt werden, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen.

Spiel, Spaß und Kälte

                     

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