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Wenn eine Studentin wieder zum kleinen Kind wird

„Wie ein kleines Kind hab‘ ich mich gefreut!“

Julietta Hovsepyans Aufregung ist groß, als sie sich an einem tristen Tag im Januar auf den Weg ins Mittel-Rhein-Museum in Koblenz begibt. Als junge Studierende der Kulturwissenschaft beschäftigt sie sich gerne mit Medien aller Art, aber an diesem Tag läuft sie auf eine ganz neue Erfahrung zu. Mit gemischten Gefühlen betritt sie den Eingang des Museums. Begleitet von Aufregung und Vorfreude, aber auch einer guten Portion Respekt, steht sie nun kurz vor ihrem allerersten VR-Erlebnis.

Eine Reise in vergangene Zeiten

Julietta kam bis dato kaum in Kontakt mit den Facetten und Möglichkeiten virtueller Realitätsdarstellung. Umso interessierter war sie, als sich ihr die Chance bot, eine VR-Installation in Kombination mit historischer Wissensvermittlung zu testen. Man könnte sagen, sie steuert geradewegs auf die Erfahrung zu, die Grenzen von Raum und Zeit zu überwinden. Die 3D-Rekonstruktion der Deckenmalereien von Januarius Zick in Koblenz und Engers bieten den Blick in Räumlichkeiten, die so nicht mehr zu bestaunen sind. Dabei ist das, was Julietta an diesem Tag erkunden soll, keineswegs fiktiv. Es handelt sich vielmehr um virtuelle, aber originalgetreue Abbildungen der Räumlichkeiten der Schlösser. Ein spannender Blick also in eine Zeit, in der die majestätischen Deckenbemalungen noch erhalten waren – mit der Möglichkeit, sich in den Räumen in alle Richtungen umzuschauen!

Hinsetzen, Brille auf und staunen

Die neugierige Studentin nimmt auf dem Drehstuhl Platz. Die VR-Installation wurde in eine Ausstellung zur Malerfamilie Zick integriert. Nach ersten Eindrücken durch 2-dimensionale Gemälde ist Julietta nun bereit, in ihr erstes virtuelles 3D-Abenteuer einzutauchen. Ein Museumsmitarbeiter setzt ihr das dunkelblaue Technikwunder auf den Kopf, welches sie audiovisuell in eine andere Zeit und an einen anderen Ort versetzen wird.

Ein bisschen abgeschieden von der Außenwelt fühlt sie sich dabei anfangs schon. Die VR-Brille besitzt nämlich auch Kopfhörer, die sich herunterklappen lassen, um sich mit den beruhigenden Stimmen der Sprecher durch die virtuelle Realität führen zu lassen. Von außen betrachtet dreht sich die Studentin vorsichtig mit dem Drehstuhl um die eigene Achse. Interessiert reckt sie den Kopf nach oben, um die faszinierenden Deckenmalereien zu bestaunen. Mit dem Controller in ihrer rechten Hand kann sie bestimmte Gemälde anklicken und zu sich heranziehen.

„Es ist, als wäre man direkt in dem Raum!“

Julietta betrachtet genau die mühevollen Details, die in der Rekonstruktion zur Geltung kommen. Stück für Stück bewegt sie sich so interaktiv durch die Räume – Augen und Ohren in einer anderen Welt.

Als die begleitende Stimme das Ende der Entdeckungsreise ankündigt, nimmt sie die VR-Brille mit Hilfe eines Museumsbegleiters wieder ab. Nach einer kurzen Orientierung zurück in die reale Welt steht ihr Fazit fest: Eine absolut sehenswerte Erfahrung!

„Ich finde, dass man alle Möglichkeiten ausschöpfen sollte, die man hat.“  

Den kurzen Ausflug an einen Ort, den es so nicht mehr gibt, kann sie gerne weiterempfehlen. Sowohl für Alt und Jung sieht Julietta in diesem Konzept das Potenzial, die innovativen Facetten digitaler Technik den Menschen näher zu bringen. Denn so kann der Ausflug ins örtliche Museum ganz neue und spannende Dimensionen annehmen.

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