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Höchste Eisenbahn fürs Ehrenamt- Ehrenamtliche Helfer*innen als Rückrat der historischen Brohltalbahn in der Eifel

Seit 2019 engagiert sich Ulrich Stumm ehrenamtlich als Zugführer beim Vulkan-Express und trägt so zum Erhalt der historischen Schmalspurbahn in der Eifel bei. 

An einem frostigen Dezembermorgen erleuchten die ersten Sonnenstrahlen den Brohltal-Bahnhof, und es herrscht bereits reges Treiben. Familien in dicken Winterjacken haben sich am Gleis versammelt. Ihre Gesichter spiegeln die Vorfreude auf die Nikolaus-Sonderfahrt wider, während sie auf die Ankunft der Lok warten. Unter den in Uniform gekleideten Bahnhofsmitarbeitern ist auch Ulrich Stumm, der Zugführer, den wir heute begleiten.

Die Fahrt beginnt, und die Brohltalbahn schlängelt sich durch die winterliche Landschaft. Während der Fahrt erzählt Stumm den Gästen von der langen Geschichte der Bahn, die einst durch den Abbau vulkanischer Materialien geprägt wurde. Nach Fertigstellung der Zugstrecke zwischen Köln und Koblenz im Jahr 1898 wurde beschlossen, eine anschließende Eisenbahnstrecke zu bauen. Die Brohltalbahn umfasst 17,5 Kilometer mit Tunneln, Viadukten und Brücken. Trotz sinkender Fahrgastzahlen durch den Individualverkehr wurde 1977 der „Vulkan-Expreß“ als Ausflugs- und Museumsbahn ins Leben gerufen. 1987 gründeten über 100 Eisenbahnenthusiasten die „Interessengemeinschaft Brohltal-Schmalspureisenbahn“ (IBS), um den Personen- und Güterverkehr zu sichern. Durch ihre ehrenamtliche Arbeit lebt die Geschichte der Brohltalbahn bis heute weiter. 

Ulrich Stumm, einer der Zugführer, übernimmt eine Vielzahl von Aufgaben. Diese reichen vom Fahrkartenverkauf und der Platzvergabe bis hin zur Unterstützung der Fahrgäste bei der Sitzplatzsuche. Auch wichtige Sicherheitsaufgaben wie das Umhängen des Zugschlusses und die Bremsproben gehören zu seinen Pflichten.

Darüber hinaus bringt er den Fahrgästen als Wanderführer die Geschichte und Sehenswürdigkeiten der Umgebung näher. Er hilft beim Ein- und Aussteigen und unterstützt beim Ein- und Ausladen von Fahrrädern und Kinderwagen. Bei geringem Fahrgastaufkommen übernimmt er sogar alle Aufgaben allein, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Doch warum engagiert sich Ulrich Stumm in diesem Ehrenamt? Für ihn ist es eine Möglichkeit, sein Hobby auszuleben und zugleich einen bewussten Kontrast zu seinem Beruf als Informatiker zu schaffen. Er genießt es, sich abseits des Alltags mit neuen Herausforderungen zu beschäftigen und sich in einem völlig anderen Umfeld zu engagieren. Das Ehrenamt bietet ihm nicht nur Freude und Erfüllung, sondern ermöglicht es ihm auch, beruflich neue Kompetenzen zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen. Brohltalbahn für kommende Generationen lebendig und zugänglich. Er schätzt die Ruhe ohne Schichtdienst, die ihm das Ehrenamt bietet, und sieht auch die Vorteile für den Verein. Ohne die vielen Freiwilligen wären die Ticketpreise vermutlich höher, und die internationale Zusammenarbeit sowie die Jugendarbeit würden leiden. So bleibt die Brohltalbahn für kommende Generationen lebendig und zugänglich.

Es ist wichtig, die Zukunft der Brohltalbahn zu sichern, damit auch in Zukunft solche besonderen Erlebnisse, die Familien und Kinder gleichermaßen begeistern, weiterhin stattfinden können. Sie können einen Beitrag leisten – sei es durch ein Ehrenamt oder eine Fahrt. Jede Form der Unterstützung hilft, die Geschichte und den Wert dieser historischen Bahn zu bewahren. Informationen zur Unterstützung finden Sie online oder vor Ort.

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