Ein Beitrag von Stefanie Brüning.
Viele Künstler:innen wählen Wort/Schrift/Text als Medium künstlerischer Intentionen. Was tragen Worte im Kontext mit der bildenden Kunst, Malerei, Skulptur, Installation etc. zum Wesen des künstlerischen Ausdrucks bei, und woher kommt diese Tradition? Was kann Geschriebenes mit einem tast- und formbaren Material anstellen und umgekehrt? Die Allgegenwärtigkeit von Schrift, die Verbindung von Bild und Wort in unserer täglichen Umwelt ist nur ein Aspekt eines vielseitigen Themas, das bis in die Antike über die Konkrete Poesie mindestens weiter bis zum Mobiltelefon (zurück)reicht. Längst hat die Schrift ihre zweidimensionale Beschränkung hinter sich gelassen und ist zum eigenständigen Bild-Stoff, zum Objekt, zur Raumgestalt geworden.
Das Seminar „Vom Wort zum Bild und zurück“ widmete sich diesem Spannungsfeld – es sollte einen Dialog zwischen den so verschiedenen Bedeutungs- und Gestaltungsebenen anregen und entfachen. Die unterschiedlichen „Spielarten“ eines ästhetischen Dialogs zwischen Wort und Bild wurden zunächst untersucht und dann vor allem künstlerisch-praktisch bearbeitet – d. h. Sprache bildhaft begriffen und gehandhabt. Die sehr schönen und variationsreichen Ergebnisse wurden dann während des Kunstwochenendes in Ehrenbreitstein in der kleinen, aber feinen Galerie Sehr/mehrkunst e. V. gezeigt. Zu sehen gab es Objekte, Zeichnungen, Fotos, Videos und Dokumentationen von Raum-Installationen, die wegen Platzmangel in der sehr kleinen Galerie nicht im Original gezeigt werden konnten.
Zur Freude aller kamen viele Besucher:innen, die Resonanz war sehr positiv und motivierend und hat dazu verleitet, dieses Projekt im laufenden Semester zu wiederholen, wieder mit anschließender Ausstellung.